Vergangenen Samstag übte die Schadstoffgruppe des Abschnitts St.Pölten-Stadt am Gelände der ehemaligen Firma Glanzstoff. 19 Mann aus sechs Feuerwehren bekämpften parallel zwei Szenarien, die von Abschnittssachbearbeiter Florian Ziegelwagner und Benedikt Posch ausgearbeitet und vorbereitet wurden. Bevor es ans praktische Arbeiten ging, frischte Bezirkssachbearbeiter Markus Steininger die Kenntnisse über die Beladung des Schadstofffahrzeugs der FF St.Pölten-Stadt bei den Teilnehmern auf.
Anschließend wurde der Schadstoffzug über Funk zur Einsatzübnung gerufen: Angenommen wurde, dass es am Gelände der ehemaligen Glanzstoff-Fabrik in einem Labor bzw. in einem Chemikalienlager am Betriebsgelände zu jeweils einem Unfall gekommen war, bei dem gesundheitsgefährliche Stoffe ausgetreten und Personen davon betroffen waren.
Nach Aufteilung der Einsatzstelle in diese zwei Abschnitte wurden auch die Kräfte entsprechend der Notwendigkeit zugeteilt. Einerseits musste im Chemikalienlager davon ausgegangen werden, dass es zur Bildung giftiger Dämpfe gekommen war und somit der Einsatz von gasdichten Schutzanzügen („Schutzstufe 3“) notwendig ist. Andererseits wurden drei Mann mit Chemikalienschutzanzügen der Schutzstufe 2 zur Menschenrettung im Bereich des Labors vorgeschickt. Nach dem Auffinden der jeweils verunfallten Personen, die durch Übungspuppen dargestellt waren, wurden diese zu den jeweiligen angenommenen Deko-Plätzen gebracht. Dort würde im Ernstfall sowohl die Reinigung der Unfallopfer als auch der eingesetzten Mannschaften und Geräte erfolgen, um eine Verschleppung der Chemikalien zu vermeiden.
Ziele der Übung waren vor allem das richtige Ausrüsten und schließlich das richtige Vorgehen der eingesetzten Schutzanzugträger zur Menschenrettung, als auch die richtige Menschenrettung aus der Gefahrenzone heraus. Weiters sollte die Kommunikation der jeweiligen Abschnittseinsatzleiter mit den jeweils ihnen unterstellten Einheiten geübt werden – gerade der Funkverkehr mit dem Trupp unter Schutzstufe 3 ist aufgrund der Geräuschkulisse recht schwer zu bewerkstelligen.
Nach rund 3 Stunden waren die Ziele erreicht. Im Rahmen der Nachbesprechung und einer Begehung der Schadensstellen wurden einige Verbesserungsvorschläge besprochen – diese sind unter anderem die Ziele der nächsten Übungen, die bis Jahresende bereits geplant sind.
Insgesamt standen 21 Mann der Feuerwehren St.Pölten-Stadt (mit Messdienst-, Schadstoff- und Versorgungsfahrzeug), St.Pölten-Wagram (mit Rüstlöschfahrzeug), St.Pölten-Ochsenburg (mit Kleinlöschfahrzeug), St.Pölten-Spratzern, St.Pölten-Viehofen, St.Pölten-St.Georgen und St.Pölten-Stattersdorf für rund 4 Stunden im Übungseinsatz.
Quelle: BSBSST Markus Steininger