Am 03.05.2016 wurde die Feuerwehr Neulengbach-Stadt um 13:49 Uhr zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person alarmiert. Da sich einige Kameraden im Feuerwehrhaus aufhielten, rückte das Vorausrüstfahrzeug bereits zwei Minuten nach dem Alarm aus. Bei dessen Eintreffen am Einsatzort war die Rettung bereits vor Ort und es war glücklicherweise rasch klar, dass keine Person mehr eingeklemmt war. Was war passiert?
Eine ältere Dame war mit ihrem Geländewagen auf einem Feldweg entlang des Laabenbachs unterwegs gewesen, als sie aus nicht geklärter Ursache mit den rechten Rädern auf die Böschung geriet. Im Vertrauen auf den Allradantrieb ihres Vehikels versuchte sie, vorsichtig auf den Weg zurückzufahren. Leider war das Gras der an dieser Stelle sehr steilen und auch hohen Bachböschung durch den zuvor gefallenen Regen nass, sodass der Geländewagen abrutschte und sich mehrfach überschlagend die steile Böschung hinunterrollte. Am Fuß der Böschung blieb das Fahrzeug schwer beschädigt auf der rechten Seite liegen. Die Lenkerin, die angegurtet war, wurde dabei unbestimmten Grades verletzt.
Nachdem es der Rotkreuz-Mannschaft bereits gelungen war, die Dame aus ihrer misslichen Lage zu befreien, blieb den Feuerwehrkräften nur noch die Aufgabe, die Rettung dabei zu unterstützen, die Verletzte über die steile Böschung nach oben zu bringen und von der Schaufeltrage auf eine Vakuummatratze umzulagern. Sicherheitshalber wurde auch ein Feuerlöscher bereitgehalten. Das Unfallwrack wurde händisch auf die Räder gestellt, mittels der Abschleppmulde des Wechselladefahrzeuges vom Einsatzort entfernt und gesichert abgestellt.
Noch während das Unfallfahrzeug verladen wurde, wurde die FF Neulengbach-Stadt um 14:21 Uhr von der Bereichsalarmzentrale Florian St. Pölten zu einem weiteren Verkehrsunfall auf die B19 Richtung St. Christophen alarmiert. Sofort wurde das Schwere Rüstfahrzeug, das am ersten Einsatzort nicht mehr benötigt wurde, zum zweiten Einsatz in Marsch gesetzt. In kurzen Abständen folgten auch das Kleinlöschfahrzeug mit Sonderausstattung und das Vorausrüstfahrzeug.
Beim Eintreffen der Feuerwehr am zweiten Einsatzort stellte sich heraus, dass bei diesem Unfall glücklicherweise niemand verletzt worden war. Das Unfallfahrzeug, ein Mopedauto, stand inmitten einer großen Öllache mit laufendem Motor und schwer beschädigter Frontpartie neben einem gefällten Verkehrszeichen an einem Brückengeländer. Vermutlich infolge eines Defekts an der Lenkung war der Fahrer des aus St. Christophen kommenden Mopedautos zunächst beim nahen Kreisverkehr gegen einige Verkehrszeichen gefahren, wodurch das Fahrzeug sich um 180 Grad drehte. Da durch diesen Anprall offensichtlich auch die Bremsanlage in Mitleidenschaft gezogen worden war und der Motor sich nicht mehr abstellen ließ, fuhr das Mopedauto nun zurück Richtung St. Christophen und prallte nach etwa 50 Metern gegen ein Brückengeländer. Dummerweise ließ sich der Motor des Unfallfahrzeugs auch dort trotz intensiver Bemühungen des Lenkers, der Feuerwehr und der anwesenden Exekutivbeamten nicht mehr abstellen. Erst durch Kappen der Kraftstoffleitung gelang es den Feuerwehrkameraden nach etwa einer viertel Stunde, den Motor endlich zum Schweigen zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt war aus dem Motorraum bereits starke Rauchentwicklung festzustellen, weshalb ein zweifacher Brandschutz aufgebaut wurde.
Da aus dem Unfallfahrzeug erhebliche Mengen an Motoröl und Dieselkraftstoff austraten, wurde der Bereich um das Unfallwrack mit Ölbindemittel bestreut.
Nachdem sich die Unfallstelle im Einsatzbereich der Feuerwehr St. Christophen befand, wurde diese nach telefonischer Rücksprache mit dem örtlichen Feuerwehrkommandanten nachalarmiert und die Einsatzstelle bei deren Eintreffen an die Kameraden der FF St. Christophen übergeben. Die Neulengbacher Kräfte konnten danach wieder einrücken.
Eingesetzte Kräfte: FF Neulengbach-Stadt mit 4 Fahrzeugen und 11 Mitgliedern
FF St. Christophen
Polizeiinspektion Neulengbach
Polizeiinspektion Altlengbach
Rotes Kreuz und NEF Neulengbach
Quelle: AFKDO Neulengbach/FF Neulengbach-Stadt